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Gewaltfreie Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation

Der Begriff der Gewaltfreien Kommunikation geht zurück auf deren Begründer Marshall B. Rosenberg ist in konfliktreichen Vierteln in Detroit aufgewachsen. Seine Erfahrungen mit Gewalt in seiner Jugend, sein Studium an der University of Wisconsin, das er mit einem Doktor der Psychologie abschloss, sowie sein Studium der vergleichenden Religionswissenschaft brachten ihn dazu, den Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) zu entwickeln und 1984 das Center for Nonviolent Communication (CNVC) zu gründen.

„Schulen, in denen Schüler/innen und Lehrer/innen partnerschaftliche Beziehungen unterhalten – in denen Marshalls gewaltfreie und lebensbereichernde Erziehung in jeder Interaktion gegenwärtig ist – sind Gemeinschaften des Lernens. Unter dieser Voraussetzung lernen junge Menschen, die Schule als einen Ort des Erforschens zu verstehen, einen Ort, wo man anderen Gefühle und Ideen mitteilen kann, einen sicheren und interessanten Ort, wo jedes Kind anerkannt und geschätzt und der menschliche Geist genährt wird und sich dadurch entwickelt.“^57

Marshall Rosenbergs grundlegende Ansätze lauten:

Eigene Bedürfnisse erfüllen, ohne andere zu beeinträchtigen – ohne ihnen Gewalt anzutun, befriedigende Beziehungen aufbauen, wiederherstellen und erhalten, schmerzhafte Kommunikation verhindern, Konflikte nutzen.^58

„Kinder müssen wesentlich mehr erlernen als die Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens, so wichtig diese auch sein mögen. Sie müssen auch selbstständig denken, verstehen, weshalb sie etwas Bestimmtes lernen sollen und mit anderen Menschen zusammenarbeiten und leben können. Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen der Schulverwaltung und Eltern profitieren von lebensbereichernder Erziehung, weil diese ihnen hilft, sich sprachliche und kommunikative Fähigkeiten anzueignen und Möglichkeiten einer Strukturierung der Lernumgebung kennenzulernen, die die Entwicklung von Autonomie und Gemeinsinn oder Interdependenz in der Schule fördern. Diese Fähigkeiten werden ihnen helfen, Schüler auf das Leben in der Welt, die sie erben werden, vorzubereiten.“^59

In Schulen, in denen lebensbereichernde Erziehung und Gewaltfreie Kommunikation beachtet wird, kann man Folgendes beobachten: Lehrer*innen und Schüler*innen arbeiten partnerschaftlich zusammen und legen kooperativ und einvernehmlich Arbeitsziele fest. Lehrer*innen und Schüler*innen sprechen eine prozessorientierte Sprache (GFK). Sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gefühle und Bedürfnisse, die jeden Menschen motivieren und auf die Frage, welche Aktivitäten den eigenen Bedürfnissen am besten gerecht werden (nicht auf Kosten eines anderen Menschen).

Die Schüler*innen sind durch ihre ursprüngliche Lernfreude motiviert, nicht durch Angst vor Strafe oder durch versprochene Belohnungen. Interviewbögen zu Beginn eines  Kurses stellen die Bedürfnisse der einzelnen fest. Sie finden also nicht am Ende statt, um zu bestimmen, ob die Schüler*innen belohnt oder bestraft werden sollen. An die Stelle von Zensuren treten Beurteilungen der Lernfähigkeit der Schüler*innen, in denen beschrieben wird, welche Fertigkeiten und welches Wissen sie erworben haben. Eine interdependente Lerngemeinschaft, die Schüler*innen dazu anhält, sich umeinander zu kümmern und anderen beim Lernen zu helfen, statt mit ihnen zu konkurrieren. Das Anliegen der Gemeinschaft ist es, alle Schüler*innen darin zu unterstützen, dass sie ihre Ziele erreichen

Des Weiteren werden alle Regeln und Bestimmungen im Einvernehmen von den Beteiligten festgelegt: von Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern und Verwaltungsangestellten. Macht wird nur zum Schutz von Bedürfnissen wie z. B. Gesundheit und Sicherheit ausgeübt, nie mit der Absicht, jemanden zu bestrafen.^60

^57 Marshall, Rosenberg, Erziehung, die das Leben bereichert. Gewaltfreie Kommunikation im Schullalltag, S.17

^58 Marshall, Rosenberg, Gewaltfrei-Glücklich.de 03.04.2018 22.00 Uhr

^59 Marshall, Rosenberg, Erziehung, die das Leben bereichert. Gewaltfreie Kommunikation im Schullalltag, S.19

^60 Vgl. Rosenberg, Marshall (2007), Erziehung, die das Leben bereichert, S.28

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